Wer zahlt die finanziellen Kosten der Flutkatastrophe?
Hochwasser gibt es immer wieder, aber in Deutschland nur selten in solch einem Ausmaß wie 2021.
Juli 2021 – Die Flutkatastrophe in Deutschland
Gegen Nachmittag des 14. Juli 2021 begann es in vielen Bereichen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu regnen. Allerdings in solchen Massen, dass Straßen schnell vollständig überflutet waren. Im Laufe der Nacht stieg das Wasser dann noch an; Flüsse traten über ihre Ufer, Autos versanken in den Fluten, Keller füllten sich mit Wasser, Seniorenheime und Krankenhäuser mussten evakuiert werden, Häuser wurden zerstört und manche schwammen sogar mit dem Wasser ein Stück weit weg von dem ursprünglichen Standort.
Viele Menschen haben durch diese Katastrophe, deren Ausmaß sich niemand hatte vorstellen können, ihr Zuhause, ihr Auto oder auch ihre Firma unerwartet verloren. Finanziell sind diese Personen nun auf Hilfe angewiesen. Doch da stellt sich die Frage: Wer zahlt denn diese finanziellen Schäden, die das Hochwasser angerichtet hat.
Wie es mit Versicherungen aussieht
Eine normale Gebäude- oder Hausratversicherung deckt diese jetzt entstandenen Kosten normalerweise nicht ab. Hierfür müssten die Betroffenen vor der Katastrophe eine sogenannte Elementarversicherung, also eine Wohngebäudeversicherung mit einem erweiterten Schutz vor Naturgewalten, abgeschlossen haben.
Dies ist jedoch bei den meisten nicht der Fall, da man prinzipiell, wenn man nicht gerade in der Nähe eines Flusses wohnt, nicht davon ausgeht, dass solche Schäden auftreten können. Und die Personen, die nahe an Flüssen wohnen, können eine solche Versicherung meist nicht abschließen, da sie in diesen Gebieten, die mit größerer Wahrscheinlichkeit und häufiger von Hochwasser betroffen sind, sehr viel kosten.
Hat man aber eine solche Versicherung zusätzlich zur normalen Hausratversicherung, so kann diese nun die Kosten für den beschädigten Hausrat, also das, was nicht fest am Haus verbaut ist, tragen. Und in besonders schlechten Fällen übernimmt sie auch die Kosten für einen Abriss und den Wiederaufbau des Hauses.
Das Problem bei den normalen Hausratversicherungen ist, dass diese nur übernehmen, wenn das Wasser von oben hereinkommt. Im Falle eines Hochwassers kommt dieses aber von unten; zunächst werden die Keller überflutet und dann steigt das Wasser nach oben.
Demnach sollte jeder betroffene Bürger, sofern möglich, sich informieren, welche Versicherungen er oder sie konkret abgeschlossen hat und dann für diese die Schäden möglichst genau dokumentieren.
Geht es um die Schäden am Auto beziehungsweise generell an Kraftfahrzeugen, so kann auch eine Teilkaskoversicherung für den Wiederbeschaffungsaufwand aufkommen.
Spendengelder
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Spendengelder. Viele Organisationen und Fernsehsender, aber auch Privatpersonen, haben in den Tagen und Wochen nach der Katastrophe Spenden gesammelt für die Flutopfer. Nicht nur in finanzieller Form, auch materielle Spenden kamen dabei zusammen.
Mittels der Geld-Spenden werden die Aufräumarbeiten und Nahrungsmittel für Betroffene und Hilfskräfte finanziert; es geht hier also primär um die Deckung der Kosten für den Wiederaufbau beziehungsweise das Aufräumen des durch das reißende Wasser entstandenen Mülls.