Laut Daten der Frankfurter Einrichtung Euro Kartensysteme sind die Schäden durch Datenklau (Skimming) an Geldautomaten im Jahr 2020 in Deutschland auf das Rekordtief von 1,06 Millionen Euro gesunken. Unter dem Sammelbegriff „Skimming“ fast die Branche alle Schäden zusammen, die durch das Ausspähen von Geheimnummer (PIN) und der Kopie der Kartendaten entstehen.
2019 hat Skimming in Deutschland zu Schäden in Höhe von 1,4 Millionen Euro geführt. 2013 waren es noch 11,3 Millionen Euro, 2012 und 2011 sogar jeweils 34 Millionen Euro. Als Ursache für den deutlichen Rückgang nennt die Finanzbranche hauptsächlich Investitionen in die EMV-Technik. Es handelt sich dabei um einen winzigen Prozessor-Chip, der in Bezahlkarten integriert wird und deren Echtheit bei jeder Nutzung verifiziert.
152 Geldautomaten manipuliert
Im Zeitraum zwischen Januar und Dezember 2020 wurden in Deutschland 152 Geldautomaten durch Kriminelle manipuliert, um die Daten von Bankkunden zu kopieren. 2019 kam es noch zu 245 Fällen von Skimming. Besonders häufig kam es 2020 in Nordrhein-Westfalen (44 Fälle), Hessen (33 Fälle) und Niedersachsen (20 Fällen) zu Manipulationen an Geldautomaten.
In der Regel erleiden Verbraucher in Deutschland durch Skimming keinen finanziellen Nachteil, weil die Banken Schäden ersetzen. Internationale Abkommen sorgen inzwischen außerdem dafür, dass auch die Unternehmen der Kreditwirtschaft fast die gesamten Schäden aus dem Ausland erstattet bekommen. Getragen werden müssen Schäden durch geklaute Kartendaten nämlich von den Ländern, in denen die niedrigsten Sicherheitsstandards eingehalten werden.
Einsatz der geklauten Daten in Indien, den U.S.A. und Indonesien
Kartenfälschungen kann nur noch in Ländern verwendet werden, wo noch immer Bezahlkarten mit kopierbaren Magnetstreifen verwendet werden und wo der Handel noch immer Lesegeräte nutzt, die den Magnetstreifen auslesen. 2020 wurden in Deutschland kopierte Kartendaten vor allem in Indien (35 %), den U.S.A. (26,6 %) und Indonesien (15,4 %) zum Bezahlen genutzt.
Deutlich größer waren 2020 in Deutschland die Folgen durch den Verlust oder Diebstahl von Zahlungskarten. Laut Euro Kartensysteme gab es 2020 10.839 Fälle, in denen eine solche Karte missbraucht wurde. Der Schaden lag bei fast 15,7 Millionen Euro. 2019 waren es 10.790 Fälle mit einem Gesamtschaden von 14,6 Millionen Euro. Häufig gelingt es Kriminellen Geld abzuheben, weil Verbraucher neben der Karte auch die PIN in ihrem Portemonnaie haben.